Prioritätenmatrix
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Literatur-Hinweise

 

Die Prioritätenmatrix ist ein streng formalisiertes Entscheidungsverfahren und zu verwenden, wenn folgende Voraussetzungen bzw. Ziele vorliegen:

  •  kleines Team (3-8)

  •  wenig Lösungsideen (5-10)

  •  relativ wenig Kriterien vorliegen

  •  völlige Einigkeit notwendig ist

  •  viel auf dem Spiel steht

 Vorgehen:

1. auf eine klare, knappe Endzielformulierung einigen, z. B.  „Das Produkt auswählen, das wir als nächstes auf den Markt bringen möchten.“

 2. Jedes Kriterium, das im 1. Schritt der Phase ‘Bewerten und Entscheiden’ herausgearbeitet wurde,  gegenüber einem anderen Kriterium mittels einer L-förmigen Matrix gewichten.

 

Kriterien

Kunden-nutzen

Kosten

Zeitaufwand zur Erstellung

Basis

kompetenz

Vermark-tungsmög-lichkeiten

Summe der Zeile

Relativer Dezimalwert

Kunden-nutzen

 

 

1

10

5

0,2

16,2

0,3

Kosten

 

1

 

5

5

0,2

11,2

0,2

Zeitaufwand zur Erstellung

 

0,1

0,2

 

0,2

0,2

0,7

0,01

Basis-kompetenz

 

0,2

0,2

5

 

0,2

5,6

0,1

Vermark-tungsmög-lichkeiten

 

5

5

5

5

 

20

0,4

 

 

 

 

 

Gesamt-summe

53,7

 

 Die Kriterien werden in eine L-förmige Matrix auf der horizontalen und auf der vertikalen Achse eingetragen.

Jedes Kriterium der vertikalen Achse wird mit den Kriterien der horizontalen Achse mittels eines Zahlenwertes verglichen. Anhaltspunkt für den Vergleich ist die Wichtigkeit:

  • 0,1  viel weniger wichtig

  • 0,2  weniger wichtig

  • 1     gleich wichtig

  • 5     wichtiger

  • 10   viel wichtiger

 Sobald in eine Zeilenzelle eine Gewichtung (z. B. 10) eingetragen ist, wird ihr reziproker Gegenwert  (hier 0,1) in die entsprechende Spaltenzelle eingetragen.

3. Im Anschluss werden die Werte in den horizontalen Zeilen addiert (= Summe der Zeile) und dann die Gesamtsumme ermittelt.

 Der relative Dezimalwert (letzte Spalte) wird errechnet, indem die Summe der Zeile durch die Gesamtsumme dividiert wird: Summe der Zeile / Gesamtsumme = Kriteriengewichtung .

 

4. Alle Lösungsvorschläge mit jedem gewichteten Kriterium in jeweils einer Matrix vergleichen.

Für jedes Kriterium wird jeweils eine Matrix erstellt, in der alle Lösungsvorschläge jeweils auf der horizontalen und auf der vertikalen Achse eingetragen werden.

Die einzelnen Lösungsvorschläge werden wieder paarweise verglichen und bezogen auf das Kriterium bewertet mit Hilfe der Bewertungsskala 0,1 bis 10. Die Formulierungen in der Bewertungsskala müssen dem Kriterium angepaßt sein, z.B. für Kosten

0,1  viel höher

0,2  weniger hoch

1     gleich

5     niedriger

10   viel niedriger 

 

Die ganzen Zahlen müssen sich dabei immer auf die wünschenswerte Bewertung beziehen, also bei Kosten z. B. 5 = niedriger, bei Kundennutzen 5 = höher.

 Der relative Dezimalwert in der letzten Spalte ist die Optionsbewertung.

 

Kriterium Kosten

Produkt A

Produkt B

Produkt C

Summe der Zeile

Relativer Dezimalwert

Produkt A

 

 

0,1

0,2

0,3

0,02

Produkt B

 

10

 

1

11

0,64

Produkt C

 

5

1

 

6

0,35

 

 

 

Gesamtsumme

17,3

 

 5. Alle Lösungsvorschläge mit allen Kriterien in einer L-Matrix vergleichen.

Alle Kriterien werden auf die horizontale Achse eingetragen, alle Optionen auf die vertikale Achse.

 

Kunden-nutzen

Kosten

Zeitaufwand zur Erstellung

Basiskompetenz

Vermark-tungsmög-lichkeiten

Summe der Zeile

Relativer Dezimalwert

Produkt A

 

 

0,2 x 0,02

 

 

 

 

 

Produkt B

 

 

0,2 x 0,64

 

 

 

 

 

Produkt C

 

 

0,2 x 0,35

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gesamt-summe

 

 

  In jeder Zelle wird die entsprechende Kriteriengewichtung mit der entsprechendnen Optionsbewertung multipliziert. Daraus entsteht der Wert pro Option.

 In jeder Reihe werden die Werte pro Option addiert (vorletzte Spalte). Aus den Summen wird die Gesamtsumme gebildet. In der letzten Spalte wird wieder der relative Dezimalwert ermittelt, indem die jeweilige Reihensumme durch die Gesamtsumme dividiert wird.

Die Lösungsmöglichkeit mit dem höchsten Dezimalwert ist nach den aufgestellten Kriterien die am ehesten zu wählende.

 Variante: Konsensus-Kriterienmethode

wie oben, jedoch anstelle eines paarweisen Vergleichs werden zuvor per Abstimmung gewichtet und nach Rang geordnet.

  • geeignet für größere Teams

  •  viele Optionen

  • hoher Kriterienzahl

  • rasche Einigung

 Vorteile

  • Die Bewertung der Ideen erfolgt systematisch, die Kriterien werden konsequent angewendet.

  • Der Aufmerksamkeitsfokus wird nicht auf die Gesamtidee, sondern auf überschaubare Teilaspekte gerichtet. Lieblingsideen können und müssen nicht verteidigt werden.

  • Durch das paarweise Gegenüberstellen und Gewichten wird die Diskussion straff gelenkt.

 

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