Stimmeigenschaften
Stimmeigenschaften

Überblick über Übungen

Stimm-Pfad-Stationen

Literatur

Beim Schlafen stellt sich in der Regel automatisch ein ruhiger, gleichmäßiger Atemrhythmus ein, der auch beim Wachwerden noch vorherrscht. Räkeln, Recken und Strecken sind die Bewegungen dabei. Man spannt die Muskulatur an, reckt die Arme in die Höhe, spreizt die Hände, krallt sogar die Zehen einen Moment lang. Dann lässt man wieder locker. Spontanes Gähnen oder andere Brumm- oder Grunzlaute entstehen oft unwillkürlich und gehören dazu. Man sollte aber auch versuchen, bewusst zu gähnen (vgl. Coblener/Muhar 1976, 42f.). Denn beim Gähnen wird der Mund- und Rachenraum, der Halsbereich und der Gürtelbereich geweitet. Die Resonanz der Stimme wird besser, weil der Resonanzraum vergrößert und das Zwerchfell aktiviert wird.

Abb. aus Coblenzer/Muhar 1976, 43

Den Gähnreflex kann man bewusst auszulösen: Man öffnet den Mund weit wie für ein „O“, zieht die Oberlippe etwas herunter, so als wollte man eine Luftkugel in den Mund nehmen, und senkt den Unterkiefer. Durch den geöffneten Mund wird Luft etwas stoßweise eingezogen „oah oah oah“ - und wenn der Reflex ausgelöst wird, setzt sich die Weitung im Hals- und Gürtelbereich fort, das Zwerchfell dehnt die Lunge aus - man gähnt: „oahoah oah“. Die Weitung, wie sie beim Gähnen erfolgt, ist die optimale Einstellung fürs Sprechen: Das Zwerchfell ist aktiv, der Kehlkopf tiefgestellt, der Hals-, Rachen- und Mundraum weit.

(c) Pabst-Weinschenk 2001/2004