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Stimmeigenschaften
Stimm-Pfad-Stationen |
Wenn man sich bequem hinstellt und langsam beide Arme hochhebt, spürt man, dass ab einer bestimmten Höhe automatisch Luft einströmt. Beim Senken der Arme strömt der Atem wieder aus. Mit der Bewegung stellt sich also die Atmung ein. Abb. aus Coblenzer/Muhar 1976, 58 Das ist beim Dirigieren (vgl. auch Coblenzer/Muhar 1976, 57ff) anders. Der ganze Körper ist in Bereitschaftsstellung: Man kann aus den Knien heraus leicht federn, und beim Blickkontakt mit den Musikern sammelt man ihre und die eigene Konzentration auf das Stück. Diese Aufmerksamkeit erreicht ihren Höhepunkt im Hochheben der Arme. Die Atmung geht dabei dem Heben der Arme zeitlich etwas voraus, die Bewegung wird vom Atem getragen. Das kann man selbst ausprobieren: mit den Knien leicht federn, sich die Musiker vorstellen, Blickkontakt zu ihnen herstellen und: dann geht's los. Wenn man das mehrmals wiederholt, merkt man, dass man aus der Einstellung und Zuwendung heraus stets annähernd die gleiche Bewegung hervorbringt: die Arme sind leicht angewinkelt auf einer mittleren Höhe, alle Muskeln sind etwa gleich gespannt, das Gewicht der Arme wird als leicht empfunden. Auf der Höhe der Einatmung bleibt die Bewegung in der Schwebe. Das Dirigieren wird von der Atmung getragen. Der Körper befindet sich in einer mittleren Anspannung, einer Wohlspannung oder Eutonie. Diese Einstellung und Zuwendung, wie sie die Dirigier-Übung vermittelt, braucht man auch bei jedem Vortrag oder Gespräch. (c) Pabst-Weinschenk 2001/2004 |