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Person Eins (weiblich): Also ich denke mal ähm geht schon wieder los mit ähm/ ich glaube nicht dass das Ganze gelesen werden muss\ Es gibt da ja verschiedene Gattungen und diese bestimmten Gattungen/ oder aus verschiedenen Gattungen/ müssen auch einige Sachen gelesen werden\ Oder diese ^bestimmten Autoren/ einfach berühmte Autoren für Deutschland/ ähm sehr ähm\\ von großer Bedeutung Autoren/ die sollte man vielleicht lesen\ Ich finde viele Sachen die da mitunter auch/ von denen ^ich auch zugebe nie was gehört habe\\ Und deswegen könnte man auch sagen/ es gibt bestimmte Sachen die man wirklich gelesen haben ^muss/ und andere die eher vielleicht weniger wichtig sind die man mit der Klasse/ also wenn man es jetzt auf die Schule bezieht/ mit der Klasse besprechen sollte oder mit den Studenten selbst auch besprechen sollte\ Also äh auch vom Interesse einfach abhängig sind\

Person Zwei (männlich): Ähm ja das seh ich ich ungefähr genauso/ Äh das is halt also/ mir sagen auch super viele Sachen hier in dieser Liste ^überhaupt nicht zu \\ Zum Beispiel Laroche oder so was\ Äh aber das Problem an dieser Liste ist einfach/ das ähm zum Beispiel diese Liste mit dem Jahre 19\\50 aufhört oder sowas/ Also dass unsre Zeit/ also die wir jetzt leben damit über/ eigentlich gar nix anfangen kann/ weil unsere Literatur von Leuten ist die seit Jahrhunderten tot sind\

Person Drei (männlich): Ja das ist das generelle Problem vom Kanon/ Dass man wenn man über einen Kanon spricht/ oder oder obs obs n Kanon geben sollte/ weil’s ja immer auch so ne Art Zensur is\ auch dass man sagt/ so den sollt ihr bitte gelesen haben\ Äh dann wird äh er/ wie will mans wieder kontrollieren\ Also wie\\ wie sagst du\\ ähm wie sagst du am Ende des Studiums das habt ihr bitte gelesen\ Ähm äh ohne das geht`s nich also das is auch immer\\ das is zum Beispiel ne Sache die\\ Äh Sartre oder so was so extrem Literatur die dann vielleicht auch heute stört/ die werden aus dem Kanon rausgefiltert\

Person Zwei (männlich): Also der/ dieser Kanon wird ja auch gemacht von Leuten die ^jetzt leben\ die auch wissen was ^jetzt ^geht und was jetzt äh auf dem Markt ist mehr oder weniger und da sollte ich irgendwie schon n bisschen mehr Feingefühl ^haben für Gegenwartsliteratur und nicht nur für das\\ Klar es ^gibt natürlich/ dass n Faust gelesen werden muss oder\\ Emilia Galotti oder sowas was man auch eigentlich schon in der Schule so ^durchgemacht hat\\ Dass das irgendwie zur Grund äh zur Allgemeinbildung gehört ist klar/ aber das is halt auch im Bezug auf die Sache nicht beachtet worden/ eben halt charakteristisch sind für diese Zeit\

Person Vier (männlich): Wenn ich mir die Liste anschaue muss ich sie/ ja jetzt mehr fragen/ weil sie ja mit diesem Fach vertraut sind äh/

Person Drei (männlich): Stimmt/ja

Person Vier (männlich): Mich interessiert es ja\\ ja wie auch immer/ Ich kann nicht mal ^erkennen wie diese Gruppenbildung zustande gekommen ist/ was der Unterschied zwischen Gruppe Eins und Zehn ist\

Person Drei (männlich): Das is zeitlich geordnet glaub ich\ also Gruppe Eins fängt an mit\\ äh so sehr in der Altgermanistik Gryphius irgendwas/ ich weiß nich\ fast noch nach m Mittelalter glaub ich anfängt\ bis eben halt diese 1960 1970 teilweise das is so ne zeitliche Abfolge\

Person Vier (männlich): Ja/ hätt ich vielleicht sehen sollen\ Und wenn sie diese Kritik üben an der Liste/ dass das für ihre Generation diese Liste nicht ganz so relevant ist weil diese Autoren/ ich nehm halt/ sagen wir Goethe\\ was hätten ^sie denn gerne hier drin/

Person Drei (männlich): Bin ich mir auch ich bin mir auch nich sicher\

Person Vier (männlich): Ein\\ zwei

Person Drei (männlich): Die wir heute lesen ähm die direkt einzuordnen/ es sind ja auch hier so dreißig Jahre dazwischen teilweise wo eben Bücher erstmal\\ ähm äh oder die Bücher die Zeit die sie brauchen\\ äh\\ um eingeordnet zu werden dass sie dann\\ äh\\ quasi erst nach diesen dreißig Jahren\\ erst klar wird ob diese Bücher äh diesen Stellenwert haben/ denn die Tradition setzt aktuelle Bücher die wir unbedingt drin haben würden die aber sehr persönlich oder favorisiert werden müssen\ das sind halt so die Bücher weil\\ ähm\\ eben die/ weiß nich wie mans nennt diese diese Literaturschicht da rein haben will\\ ähm\\ ja\

Person Eins (weiblich): Ich bin auch der Meinung dass es ziemlich schwierig ist/ sich in die ähm\\ wenn man diese alte Literatur liest/ als also unsere Generation/ dass sie sich ziemlich schwer da ^rein versetzen kann\ Sie weiß nicht was in dieser Zeit abgelaufen ist und es ist ziemlich schwierig das nachzufühlen nachzuempfinden um wirklich diese Literatur zu verstehen und deswegen/ bin ich auch der Meinung/ dass auch neue Literatur einfach dazu\\ kommen ^sollte oder einfach diese Vergleiche gemacht werden sollten/ [...] Weil irgendwann mal wird das so eine Fülle von Literatur sein/ dass das kein Mensch mehr\\ äh durchblickt oder ähm durchblicken kann\