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Wirkung von Stimme / Sprechweisen und das Auftreten von Füllwörtern / Ähs in TV-Shows Am Beispiel von Stefan Raab Inhaltsverzeichnis:I. Einleitung II. Das Konzept der gesamten Kommunikationssituation III. Sprache und Ausdruck bei Stefan Raab- Vergleich von Rede und Dialog b. Der Dialog IV. Unterscheidung der "Äh- Typen"V. Gestik und Körpersprachea. Im Dialogb. In der freien RedeVI. SchlusswortVII. Quellenangaben
Anhang VIII. Transkription des ausgewählten Ausschnittes aus der TV- Show „TV Total„ mit Stefan Raab IX. Auswertung der Kursbefragung zu den ausgewählten TV Ausschnitten
I. Einleitung„Äh.. wie hieß es noch gleich.... äh ich meine"So oder so ähnlich erleben wir es täglich. Man sucht nach den richtigen Worten, findet sie nicht und gerät dabei schnell ins Stolpern. Ausgelöst durch Stress bei ungewohnten Redesituationen wie etwa einem Referat oder einer Festtagsrede verlieren wir schon einmal die Kontrolle über unsere Sprache. Oft spielen Nervosität oder mangelnde Vorbereitung dabei eine große Rolle. Meist finden wir nach kurzer Zeit das passende Wort und setzen mit der Rede oder dem Gespräch fort. Viele empfinden es als angenehmer, wenn ein Sprecher eine längere Pause macht statt ein ausgedehntes Ähhh verlauten zu lassen- anders jedoch kann ein Äh den Dialog auflockern. Fällt dem Sprecher partout nichts ein, so kann er auf die einfachste aller Sprachen zurückgreifen- die Körpersprache. Noch bevor wir überhaupt mit Worten unsere Meinung äußern können, beherrschen wir die Körpersprache. Ein Kleinkind zum Beispiel kann durch Grapschen nach einem Ball signalisieren: Ich will spielen. Auch die Mimik ist früher als die Wortsprache ausgeprägt: Das Kleinkind kann durch ein Lächeln Freude ausdrücken, durch Weinen Trauer, oder durch große Augen und hochgezogene Brauen Erstaunen und Interesse. Auch im Erwachsenenalter ist die Körpersprache ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Gerade auch im Ausland, wenn man die Landessprache nicht beherrscht, kann man sich mit Handzeichen weiterhelfen. Anhand der Körpersprache kann man aber auch die Glaubwürdigkeit einer Aussage festmachen. Man glaubt der Körpersprache meistens mehr, da sie unbewusst und nicht immer steuerbar ist. Auf den folgenden Seiten soll gezeigt werden, dass auch Prominente im Fernsehen vor der „Äh- Falle„ nicht verschont bleiben. Am Beispiel von Stefan Raab wird analysiert, welche Faktoren bei der Erzeugung von Äh’s eine Rolle spielen, wie er sich in der freien Rede und im Dialog verhält. II. Das Konzept der gesamten Kommunikationssituation Der zu untersuchende Dialog zwischen Stefan Raab und Markus Frick verfolgt zwei verschiedene Absichten: Raab als Gastgeber und Moderator der abendlichen TV- Comedy Sendung „TV Total„ hat das Ziel, seine Gäste mit seinem gewohnten Charme auf lustige Art und Weise zu unterhalten. Markus Frick, sein geladener Talkgast, hingegen sieht für sich die Chance, die Sendung zu Werbezwecken für sein Unternehmen zu nutzen. Dies wird besonders daran deutlich, dass er immer wieder auf seine homepage verweist und sein Buch direkt in die Kamera hält. Es ist sehr deutlich zu bemerken, dass sich Raab so gut wie gar nicht auf dieses Gespräch vorbereitet hat, während Frick jedes seiner Worte vorher sorgfältig überdacht zu haben scheint. Dies hat zur Folge, dass die beiden Gesprächspartner des öfteren aneinander geraten oder aneinander vorbeireden. Grund dafür sind die verschiedenen Absichten: Raab versucht Fricks Werbekonzept zu unterbinden und will von der Trockenheit des Gespräches auf die lustige Ebene lenken. Doch Frick verfolgt seine Taktik, nimmt dieses Gespräch anscheinend sehr Ernst. Seine Argumente klingen nach einer Überzeugungsrede. Die beiden werden zu Kontrahenten. Raab verulkt Frick um den Unterhaltungsfaktor der Sendung aufrecht zu erhalten – Frick dagegen kontert mit fachlicher Kompetenz. Dies erweckt beim aufmerksamen Zuschauer den Eindruck, dass sich beide gegenseitig nicht ernst zu nehmen scheinen. In dem vorliegenden Fall kann man von einer Kommunikationsstörung sprechen.[1] Denn: 1. Raab beachtet Fricks Interessen kaum oder unterbindet einen Gedanken. 2. Aber auch Frick geht meistens nur sehr knapp auf Raabs Fragen ein und wechselt dann sofort wieder das Thema 3. Der Zuschauer kann in dem Gespräch nicht genau nachvollziehen, worum es gehen soll- es ist für ihn verwirrend 4. Es stehen zu wenig gemeinsame Verständigungszeichen zur Verfügung: Raab mit seinem lockeren Slang trifft auf den gebildeten und konzentriert wirkenden Frick. Dies wird auch durch die Körperhaltung deutlich. Raab hat eine offene, einladende Haltung der Hände und Arme, Frick aber hält sie im Schoß gefaltet oder umklammert sein Buch. III. Sprache und Ausdruck bei Stefan Raab - Vergleich von Rede und Dialog - Im Hinblick auf die Verhaltensweisen bei freier Rede und Dialog gibt es bei Raab Unterschiede in der Art der Füllwörter. Besonders auffällig sind viele langgezogene Äh`s / Ähm`s bei der freien Rede. Dies hat mit der Verfertigung der Gedanken beim Reden, dem sogenannten Sprechdenken zu tun. Ein Gedanke wird im Kopf erst während des Sprechens produziert. Dabei wird er nicht vollständig ausformuliert, sondern nur stichwortartig als Gerüst im Kopf vorgefertigt. So entsteht eine Phasenverschiebung zwischen dem Grundgedanken und dem gesprochenen Satz, da dieses Gerüst noch mit den passenden Worten vervollständigt werden muss. Dabei kann es zu längeren Pausen kommen, die dem Sprecher unangenehm sein können, doch in kurzer Zeit ist es sehr schwer, die passenden Wörter zu finden. Die Pausen werden dann mit Füllwörtern überbrückt.3 Bei einer Fernsehsendung dieser Art ist es üblich, dass ein genaues Konzept der jeweiligen Sendung vor der Aufzeichnung ausgearbeitet wird. Der Moderator bekommt dadurch ein bestimmtes Gerüst vorgegeben, welches er verinnerlichen und zu gegebener Zeit abrufen muss. Dabei bekommt er Unterstützung von der Regie, die entgültige Ausformulierung ist jedoch individuell und bleibt ihm vorbehalten. Zu langen ungefüllten,
bzw. mit Füllwörtern überbrückten Pausen kann es aber auch kommen, wenn der
Sprecher nicht ausreichend auf ein Thema vorbereitet ist. Ein weiteres Hindernis für flüssiges Sprechen kann eine hohe Sprachgeschwindigkeit darstellen. In der Kursumfrage bemerkten die Teilnehmer, dass Raab in der freien Rede zu schnellerem Sprechen neigt. Seine Gedanken kommen der Sprachproduktion nicht mehr nach. Während des Kurses stellten wir zudem fest, dass zu schnelles Sprechen ab einem gewissen Grad für den Zuhörer unangenehm sein kann. Beim Zählen der Silben kam es zu einem überraschendem Ergebnis: In der freien Rede verwendet er in einer Minute durchschnittlich 230 Silben, liegt in der Wertung somit im Bereich des normalen Sprechtempos. Wieso entsteht also der Eindruck, dass Raab zu schnell spricht? Möglicherweise ist es nicht die Schnelligkeit, sondern die Hektik in seiner Stimme. Er wechselt häufig sein Sprechtempo. Zum einen spricht er einzelne Passagen sehr schnell, zum anderen entstehen dazwischen lange (Gedanken-) Pausen. Der Zuschauer hat das Gefühl, Raab stehe unter Zeitdruck. Dies wäre ein Grund dafür, dass es sehr häufig im Verlauf der Sendung zu Versprechern kommt, sogenanntem Stolpern, wie zum Beispiel[MSOffice1][MSOffice2] : „ ... schaun sie sich bitte den Ausschnitt aus der Spiegel- TV- Reportage an / an äh weswegen ihn äh wir äh wir ihn/ so/ nominiert haben.„ In diesem einminütigen Ausschnitt ergeben sich neben den ca. 230 Silben insgesamt 19 Füllwörter, davon sind 6 Äh`s. b. Der Dialog Im Gegensatz zur freien Rede fallen bei Raab im Gespräch besonders die vielen Verdopplungen auf. Die Ähs hingegen sind hier kürzer. Wie auch bei der freien Rede tritt im Dialog besonders häufig das „ja„ im Satz auf . Beispiel[MSOffice3] :
„Ja, ich habs auch- ich habs auch schon
hier.„ oder
„Ja, ja, ein phantastischer Ausschnitt,
was , was, was darf äh ich kurz fragen.„ Auch durch Wortverdopplungen kann sich ein Sprecher Zeit verschaffen, um über den nächsten Satz- bzw. Satzteil nachzudenken. In dem Interview mit Markus Frick ist bei Raab außerdem auffällig, dass er seinem Dialogpartner ständig ins Wort fällt. Er lässt ihn nicht aussprechen. Beispiel: Frick: Ich hab
dir... Raab: Nein,
jetzt machen wir mal, äh... Frick: Ich hab
dir... Raab: Moment! Frick: Ich hab
dir heut ne Überraschung mitgebracht. Raab: Natürlich
hast du mir dein neues Buch mitgebracht Frick: Und ich
hab dir- net meine neues Buch sondern mein erstes Buch Raab: Ach so,
es ist dein erstes Buch, du hast erst ein Buch gemacht. An diesem Beispiel kann man auch deutlich erkennen, dass Frick sein Konzept verfolgt. Erst mitten im Satz erkennt er, dass Raab ihm ein andere Frage gestellt hat. Raab nutzt dies um weiter an seinen Vorstellungen festzuhalten. Die Sätze werden nicht vervollständigt, das Gespräch wirkt teilweise abgehackt. Hinzu kommt, dass beide im Verlauf des Gespräches immer lauter werden. Sie versuchen sich dabei gegenseitig zu übertönen. IV. Unterscheidung der „Äh Typen" Man könnte Raab und Frick in folgende „Äh- Typen" einteilen: Raab ist eine Mischung aus „Normal- und Gewohnheitstypen„, jedoch mit der leichten Tendenz zum „Poltertypen„. Viele seiner Füllwörter- wie sein „ja„ – treten regelmäßig auf, sein „Schaun sie mal hier„ wurde bereits zum Markenzeichen. Viele Ausdrücke sind auch auf die Umgangssprache zurückzuführen. Er setzt seine Gestik nicht immer bewusst oder gezielt ein, durch sein Temperament aber ist er ständig in Bewegung. Frick hingegen ist eine Mischung zwischen dem „Kopftypen„ und dem „Ohne- Äh- Typen„: er ist bemüht, sich elegant auszudrücken. Wie schon oben vermutet, hat er dieses Gespräch gut vorbereitet, lässt sich meistens auch durch Unterbrechungen nicht aus der Ruhe bringen. V. Gestik und Körpersprache„Man kann nicht nicht kommunizieren„, so lautet Paul Watzlawicks Aussage4. Alle paralinguistischen Phänomene wie der Tonfall, Schnelligkeit bzw. Langsamkeit der Sprache, Pausen, Lachen Seufzen usw sowie der Gesichtsausdruck, die Haltung und Position des Körpers tragen dazu bei, ohne Worte Signale an andere mitzuteilen. Dieter E. Zimmer definiert es so: „Auch wenn
wir den Mund halten spricht der Körper weiter. Er ist niemals stumm. Zum
mindesten teilt er mit den Signalen der Selbstversunkenheit, der Abschirmung
mit, das uns zur Zeit Kontakte unerwünscht sind. Der Eindruck, den die Körpersprache
macht, ist mächtig; Worte haben es schwer, ihn zu dementieren. Da die Körpersprache
auch schwerer bewusst zu beherrschen ist als die verbale, sind die Botschaften
der Körpersprache oft wahrer. Und eben weil sie sich dem Willen entzieht, und
zwar das Aussenden wie der Empfang der Signale gleichermaßen, erscheint sie uns
selbstverständlicher, irrationaler, wird sie einfach bewusst weit weniger
bemerkt als die Sprache der Wörter.„5 Auch bei Raab ist im Hinblick auf seine Körpersprache einiges zu beobachten. Generell kann man sagen, dass Raab ständig in Bewegung ist. Er gestikuliert viel, wobei seine Gestik nicht immer unterstützend ist. In unserem Kurs kamen wir zu der These, dass nicht unterstützende Gestik auch eine Art der Auflockerung sein kann, die bloße Bewegung soll den Sprecher entkrampfen. In dem Dialog kann man eine Steigerung in der Bewegung erkennen. Zu Beginn ist er recht gehalten, er deutet nur selten etwas an (z. B. mimt er mit der Hand ein Handy nach), wird im Verlauf aber immer aktiver. Dies verläuft parallel zu seiner Stimmung. Je gespannter diese wird, desto lauter wird er und setzt seine Hände ein. Auch seine Gesichtszüge werden intensiver und deutlicher. Will er besonderes Erstauen kundtun, weitet er stark die Augen, zieht die Brauen hoch, aber im übertriebenen Maße. Doch seine Mimik verrät uns auch etwas über seine Gedanken: manchmal blickt er nervös auf die Regietafeln, dabei legt sich die Stirn etwas in Falten, dies weist auf seine Nervosität und Unsicherheit hin. In dem Gespräch mit Frick blickt er häufig gelangweilt durch die Gegend, was ein eventuelles Desinteresse ausdrücken könnte. Er beschäftigt sich auch viel mit dem Buch, z. B. blättert er es durch oder liest die Rückseite. Bei dem Zuschauer erweckt dies Interesse an dem Buch, da Raab in einer Art Vorbildfunktion agiert. Durch sein Minenspiel regt er aber auch sein Publikum an, zieht es in seinen Bann. So fängt er schon vor der eigentlichen Pointe an zu lachen, was dem Zuschauer signalisiert: jetzt folgt ein Witz. b. Verhalten in der freien Rede Auch bei Versprechern weiß er sich zu helfen. An einer Stelle verhaspelt er sich: „..schaun sie sich bitte den Ausschnitt aus der Spiegel- TV- Reportage an / an äh/ weswegen ihn äh wir äh wir ihn/ so nominiert haben„ Er reagiert spontan und klebt sich einen Dotwin auf die Stirn. Er zeigt damit, dass er zu seinen Versprechern steht und sichert sich damit die Sympathie des Publikums. Seine Mimik ist ständig in Bewegung, es ist ehr selten das sein Gesicht kein Lachen aufweist. Auch die Arme sind nie verschränkt vor dem Körper, sondern offen. In dem Ausschnitt „Dotwin" ist er mit Gestik verhältnismäßig zurückhaltend: Die meiste Zeit sind die Arme bzw. Hände auf dem Tisch abgestützt. Er hält zudem den Dotwin in den Händen, wirft ihn dann ins Publikum. Geschickt er nutzt die Zeit eines Einspielers um etwas Wasser zu trinken. An anderer Stelle möchte Raab auf den Dotwin auf dem Bildschirm verweisen- er befindet sich für den Zuschauer in der oberen linken Ecke. Er selbst wiederholt ständig, dass sich der Dotwin dort befindet: mit seiner linken Hand zeigt er in die von sich aus gesehene linke Ecke des Bildschirmes, bemerkt aber, dass der Zuschauer ihn spiegelverkehrt sieht. Schnell besinnt er sich und zeigt in die für den Zuschauer obere linke Ecke. Insgesamt kann man in diesem Ausschnitt sagen, dass er seine Gestik bewusst und gezielt einsetzt, obwohl er sich nicht soviel bewegt wie während eines Gespräches. VI. Schlusswort Äh, ja, also, ne,... was auch immer in der breiten Palette der Füllwörter aufgeführt ist, sie gehören zu unserem täglichen Leben. Es gibt keinen Menschen, der nicht einmal zwischendurch das eine oder andere Füllwort mit in seine Rede einfließen lässt. Dabei gibt es auch keinen Unterschied zwischen dem „normalen„ Menschen und einem Prominenten. Vielleicht bemüht man sich mehr, wenn man in der Öffentlichkeit etwas von sich gibt. Doch in dieser Arbeit wurde wohl sehr deutlich, dass es auch in der Show Welt Leute gibt, die so sprechen, „wie ihnen der Schnabel gewachsen ist„. Ein Grund dafür, dass sich diese Show wachsender Beliebtheit erfreut? Dennoch gilt: „Der Gebrauch von Füllwörtern muss differenziert und immer im Gesamtbild betrachtet werden. Ein Pauschalurteil ist nicht möglich.„ (Zitat einer These aus einer Kursdiskussion) Ein
Urteil bei Raab über den Gebrauch von Füllwörtern und Partikeln zu fällen
fiel sehr schwer, da er weder die ganze Zeit unkontrolliert spricht- noch
spricht er ständig wie aus einem Buch abgelesen. Es ist die Mischung, die die
Untersuchung interessant gemacht hat. Wie schon festgestellt, empfindet ein Zuhörer
die Äh’s mal als störend, mal als nicht störend. Doch in dem vorliegenden
Fall haben es alle Personen als störend empfunden. Dem Studenten zu Hause am Fernseher bringt es aber Erleichterung:
selbst ein Prominenter hat schon mal Probleme die richtigen Worte zu finden-
schlimmer als im Fernsehen kann es einem Studenten im Hörsaal auch nicht
ergehen. Und es hat sich gezeigt: Wer sich zu Fehlern bekennen kann, hat dadurch
eine größere Ausstrahlung. Wer sich also selbst zu sehr unter Druck setzt, gerät
auch schneller ins stolpern. P.S.:
Diese Hausarbeit enthält keine persönliche Meinung über den Moderator.
Es spielen keine Sympathien oder Antipathien eine Rolle,
es soll nur die Wirkung auf den Hörer und Zuschauer verdeutlichen.(verstärkt
durch die Ergebnisse der Kursbefragung) VII. Quellenangaben Hauptquelle war der Ausschnitt aus der TV- Sendung „TV Total„ vom 9. Mai 2001 Ferner habe ich Ergebnisse aus der Kursumfrage mit in meine Ausarbeitung einfließen lassen. Literatur: Watzlawick, Paul; Janet H. Beavin; Don D. Jackson: Menschliche Kommunikation, Formen, Störungen, Paradoxien; Göttingen, Toronto, Seattle; Huber 1996 9. unveränderte Auflage,
Anhang VIII. Transkription des Ausschnittes aus der TV- Show „TV total„ auf Pro Sieben mit Stefan Raab „.. haben schon bei der Dotwin Campagne mitgemacht oder werden es noch, ja, ich geb schon mal ein paar Dotwins umsonst ins Publikum. Nein, es ist aber wirklich so, viele Leute sagen, also wir haben ein paar Statements von Prominenten die auch Dotwin spielen zum Beispiel hier da sagt einer: (Dieter Bohlen) „Das find ich geil„ ja, ja es gibt aber auch viele Leute die zu Hause sitzen und sagen ja Dotwin das ist das hier: (Oliver Kahn) : „Das interessiert mich nicht!„ Aber die meisten sagen wirklich, äh, (5 sec. Pause) (Talkshow-Frau): „Alles klar?„ Na ja, egal, aber Sie müssen unbedingt mitmachen und immer schön oben in diese Ecke kleben, da oben sehen Sie den Dotwin heute Abend sind wir persönlich Dotwin- Sendung. So meine Damen und Herren, wir kommen nun zu der heutigen Nominierung: und zwar ein junger Mann, äh, ja der äh sich phantastisch im Börsengeschäft auskennt, schaun Sie sich bitte den Ausschnitt aus der Spiegel TV Reportage an, an äh weswegen ihn äh wir ihn –so- nominiert haben. Schaun Sie mal hier: .. Markus Frick! Ja, ja phantastischer Ausschnitt, was, was, was darf äh ich dich kurz fragen, äh duzen wir uns, Ja logisch
Wie alt wie alt sind Sie? 28 Ja, ja, wie alt bist du? 28 erst und schon Wie alt bist du eigentlich?
Ich bin viel älter, ich bin 34 schon. Sieht
man dir gar nicht an!
(BEIDE LACHEN) Nee, Schleimer Ich bin ehrlich Was? Du bist ähnlich oder ehrlich- du bist ehrlich Ehrlich
bin ich, ja
Ach so, hast du auch schon bei Dotwin mitgemacht? Ich muss ganz ehrlich sagen
nein Warum nich? Weil ich bisher noch keine Zeit gehabt hab mich darum zu kümmern, aber ich hab immer dieses komische Ding rechts oben gesehen und es nervt tierisch wenn du Spielfilme schaust und du siehst immer die ganze Zeit diesen Kreis da oben, aber ich muss ganz ehrlich sagen Das finden wir bei Pro sieben gar nicht, wir finden das ist eine riesen Aktion Ja gut
Wir finden überhaupt nicht dass das nervt. Es fehlt nur irgendwie hier oben links ist es normalerweise Das find ich cool
Ach so das hier Des ist cool
Das ist ein Dotwin, ja, so was, was war das was wir da gesehen haben bei Spiegel TV also du, du rennst da mit dem Handy rum und äh, ähm mit wem hast du da gesprochen? Also ich besprech da ein Telefonband dort können die Leute anrufen, können sich jeden Tag sie Tipps abholen und äh ja und die Leute setzen die Tipps dann um und werden damit reich. Also es gibt sehr viele Leute die dort anrufen, es ist die erfolgreichste Börsenhotline in Deutschland Ach tatsächlich?! und der Unterschied ist einfach bei mir rufen die Leute an
und verdienen Geld und bei dir rufen die Leute an und nur einer verdient Geld
von dem Abend die einmal anrufen bei dir- das haste jetzt net verstanden.
Ach so, ist kostenlos die Hotline bei dir Nein nein
Die Hotline ist bei dir kostenlos Nee nee
Ah ha, da haben wir es nämlich. Ja hier: (Einspieler aus TV- Show) „Du kannst mich mal am Arsch lecken!„
...(unverständlich wegen Applaus!) Ich hab dir
Nein jetzt machen wir mal ähm, ich hab dir Moment Ich hab dir heut ne Überraschung mitgebracht!
Natürlich hast du mir dein neues Buch mitgebracht. Und ich hab dir- net mein neues Buch sondern mein erstes!
Ach so, das ist dein erstes Buch, du hast erst ein Buch gemacht Ja und in diesem Buch kann
Ja Eigentlich jeder einmal
nachlesen, Ja ich habs auch ich habs auch schon hier schwer wie es funktioniert
Ja wie funktioniert es denn? Und ich wollts, das solltest du dir ja mal am Abend ganz genau nachlesen, das ist ganz einfach. Du bist Fleischer und hast Akten und ich bin Bäcker und hab auch Aktien Du bist Bäcker? und 80 Prozent der Amerikaner haben auch Aktien also kann es doch net so schwer sein, oder? Wie? Ja, wenn 80 Prozent der Amerikaner Aktien haben
So einfach? Ja, es ist wirklich so einfach!
Ich bin, ich bin Fleischer und du bist Bäcker Ich bin Bäcker, ja. Weißt du wat wir zwei für ne riesen Aktion was wir Geld verdienen würden wenn wir zwei Frikadellen machen würden?! Lass uns sofort zusammen machen, ja, das kannste wirklich meinen, ne. Ja ich glaub auch, aber wär ein größeres Geschäft für dich, weil meistens ist ja immer 90 Prozent Brot, ne? Ja, ok. In Frikadellen, oder? Das Buch heißt „Ich mache Sie reich„ ist das, ja, ist das ne Versprechung oder ist das nur sagen wir mal Das ist ne Versprechung. Also jeder der dieses Buch lesen wird mit Sicherheit die 38 DM die er in dieses Buch investieren wird Gut zurückbekommen Zigfach wieder zurückbekommen. Ach zigfach zurückgekommen!? Also es ist, das Buch läuft sehr gut. Und wenn es am Strich ist, wo Sie das Geld zurückverdienen Nein, es ist jetzt schon die dritte Auflage und es läuft wirklich sehr gutJa? Ja, es ist wirklich so, der Verlag ist selbst überrascht weil es ist mit Abstand das meist verkaufste Buch momentan beim Au der ganzen Welt? Nein, beim Econ Verlag. Beim
Econ Verlag Und das solltest du auch mal lesen wobei bei dir Was
haben die denn sonst für Bücher- der Econ Verlag Es sind sehr viele Business Bücher also wird’s dich wahrscheinlich interessieren weil du bist ja schon reich, bei dir müsste der Titel eigentlich heißen Bist
du auch reich? Also bist du reich also bist du hast du also bist du Millionär
oder Ach was ist reich, also ich mein ok äh ich hab jetzt sicher die ein oder andere Mark verdient mit Aktien, muss ich ja weil ich hab in diesem Buch genau aufgeschrieben wie ich es geschafft hab Also
bist du, du bist Millionär oder was Ich bin Millionär, ja Boah! Des musst du grad sagen, das musst du grad sagen! Ein
echter Millionär? Nein, das interessiert mich jetzt wie man Millionär wird. Ach du weißt des doch, oder? Nein
mich interessiert wie man mit ehrlicher Arbeit Millionär wird! Hehe, des war gut,
ja es ist wichtig du kümmerst dich Natürlich
war das gut, das brauchst du nicht noch mal wiederholen. Ähm es ist wichtig das du dich um dein Vermögen kümmerst und das du dir wirklich Gedanken machst darüber machst und das du mein Buch liest und ich bin überzeugt von äh, diejenigen, die es bist jetzt gelesen haben, ich krieg wirklich sehr viele Briefe, die Leute sind begeistert und ich kann eigentlich nur jedem empfehlen einfach mal hinein zu schauen grad bei der Börsenphase die wir momentan haben Ist
ja scheiße im Moment, also da erzählt, erzählt ihr uns immer Einstiegskurse,
Einstiegskurse, Einstiegskurse Nein, nein, nein, nein, nein, nein , da hast du bei, auf der Börsehotline aber noch nie angerufen. Nee,
ich hab Angst vor der Stimme! Machst
du es immer mit dieser, mit dieser Intensität? Ja! „Und
da sind Sie heute richtig hier. Und da geht der Dax wieder nach unten, ist scheißegal,
Ihre Kohle ist weg aber morgen geht er vielleicht wieder rauf. Vielleicht.„ Nein, weißt du das Problem war ganz einfach als ich damals die Börsenhotline gegründet habe gab es schon einige Börsenhotlines und ich musste mich einfach absetzen von den ganzen Mitbewerbern, das ist mir gelungen und äh es begeistert mich auch ganz einfach. Woher
hast du denn die Ahnung? Wenn du, wenn du also Also ich handle seit meinem vierzehnten Lebensjahr mit Aktien und da hab ich mir einfach die Ahnung- also an der Börse braucht man eigentlich gar net so viel Ahnung weil ich hab gemerkt umso mehr Ahnung man hat umso mehr Fehler macht man, man muss nur gewisse Grundprinzipien beherrschen und aus dem grund hab ich genau für deine TV Total Zuschauer auch eine Überraschung vorbereitet auf meiner homepage Markus - Frick . com Jetzt
mach nicht noch unsere Leute arm.! Nein, nein, Markus -Frick. Com kann jeder ganz genau nachschauen, ich hab speziell für die TV Total Zuschauer dort ne Überraschung vorbereitet Was
denn? Das solltet ihr euch einfach mal anschauen, ihr werdet nämlich, das Schlimme ist viele Leute denken wenn sie Ne
nackte Alte? Nee, nee viele Leute denken wenn sie irgendwelche Für
unsere Zuschauer ist das am besten so was Ja ok aber Die
Erfahrung haben wir gemacht Geh doch nicht immer von dir aus, ok? Ja
ok! Also du musst des so sehen, es gibt viele Leute die denken wenn sie jemanden sehen der Ahnung hat von Aktien müssen sie von dem immer gleich einen Tipp bekommen Ja Aber so funktioniert Börse nicht, Börse funktioniert so, dass man wirklich die Tipps bekommt wenn sie da sind, man kann nicht auf Knopfdruck Tipps geben und aus dem Grund hab ich auf meiner homepage Markus- Frick . com Ah. einen Newsletter eingerichtet und dort ist Wie hieß noch mal die homepage, ich hab sie schon wieder vergessen Markus – Frick . com und dort Markus
– Frick . com Und dort können sie sich Informationen holen, und das ist kostenlos Oh,
kostenlos! Kostenlos (Raab
pfeift) anders als bei dir, da kosten die Logos runterzuladen 3 DM die hab ich grad Wo? Gesehen auf deiner homepage Ja,
das Geld krieg aber nicht ich. Nee? Wer kriegt denn des? Mein
Vatter. Oder die Aktionäre, oder? Ja,
also Markus – Frick . com Ganz genau Das
war- und da sagst du wie unsere Zuschauer das Geld wieder zurückverdienen was
sie bei uns auf der homepage verlieren oder was?! Ganz genau! Sehr
gut, dann wünsch ich dir viel Glück dabei und bedank mich das du gekommen
bist. Das Buch heißt „Ich mache Sie reich„ und vielleicht äh wirst du bei
uns äh Raabpreisträger der Woche Würd mich freuen Ja
viel Glück dazu. Meine
Damen und Herren: Markus Frick. Markus – Frick . com
Hab
ich eigentlich, hab ich eigentlich gefragt ob er schon vergeben ist, ist er, weiß
das einer, ist er vergeben? So einen Typen möchte man
möchte man doch gerne haben als Frau, oder, ja? Wenn Sie es schaffen bis
elf- in welchem Hotel ist er hier? - können wir die doch hinschicken, die
jungen Damen die uns zuschauen, ja, finden wir noch raus bis zum Ende der
Sendung. Ja, äh, eine weitere junge Dame kommt jetzt noch zu uns in die Sendung, sie hat lange Zeit „Fit for Fun„ moderiert, sie ist aber auch noch Künstlerin und sie ist äh äh das neue Werbegesicht einer äh ganz äh äh exquisiten wie sagt man äh Pflege Damen- wie heißt das- Creme Pflege Serie so irgendwat, ja, und äh heute bei uns zu Gast meine Damen und Herren: Anabell Mandeng...
IX. Auswertung der Kursbefragung zu den ausgewählten Videoausschnitten Anmerkung: Die Fragebögen sind in der Kursumfrage während meines Referates am 16. Mai 2001 an die Studenten verteilt worden. Die Ergebnisse sind nach Häufigkeit der Antworten geordnet. Die Zahlen in den Klammern geben die Anzahl der Nennungen an. Frage 1.1 (Ausschnitt 1) Welche Auffälligkeiten gibt es bei Stefan Raab? Ergebnis: 1. viele langgezogene Äh’s / Füllwörter (9) Verhaspeln 2. schnelles Reden (7) 3. wenig Gestik da Hände in der Hose (5) 4. Satzende „ja„ (als Füllwort) (4) 5. Gestikuliert- jedoch unkontrolliert/ nicht zur Unterstützung (4) 6. unkonzentriert/ unvorbereitet/ unkontrolliert (3) 7. (ungefüllte) Pausen (Als Betonungspausen zur Verständlichkeit) (2) 8. pointiert (2) 9. wenig Füllwörter (2) 10. Füllwörter als Hilfsmittel (Erzeugung von Spannung/ gezielter Konfusion) (1) 11. Wortwiederholungen (1) 12. redet langsam (1) 13. Umgangssprache (1) 14. undeutlich (1) 15. Floskeln (1) Frage 1.2: (Ausschnitt 2: „Naddel„) Welche Auffälligkeiten gibt es bei „Naddel„? Ergebnis: 1. Viele Äh’s und Ähm’s /generell viele Füllwörter (18) 2. schnelles Sprechen (11) 3. emotional erregt/ nervös (8) 4. gestikuliert heftig (6) 5. Wiederholungen (6) 6. langsames Sprechen (3) 7. weniger Äh’s (1) 8. wenig Gestik (1) 9. Versprecher (1) 10. Kopfbewegungen (1) 11. Sprechtempowechsel (1) 12. Pausen (1) 13. abgebrochene Sätze (1) 14. unzusammenhängende Sätze (1) 15. unvorbereitet (1) Frage 2.1 (Ausschnitt 2:
Dotwin) Verhältnis von Gestik und Füllwörtern Ergebnis: 1. Füllwörter/ Äh’s (22) 2. (unterstützende) Gestik (8) 3. Knöpfe als Hilfsmittel/ ebenso der Dotwin -> statt Füllwörter (7) 4. Gedankenlücken, Pausen (unzusammenhängend) (5) 5. spricht schnell (5) 6. wenig Gestik (4) 7. Satz- und Wortwiederholungen (4) 8. „ja„ als Füllwort (2) 9. Nervosität/ Zerstreutheit (2) 10. wenig Füllwörter (1) 11. Satz- Wortverdrehung (1) Frage 2.2Weitere Auffälligkeiten Ergebnis: 1. zieht seine Versprecher ins Lustige 2. trinkt zwischendurch 3. verhaspelt sich 4. unruhig 5. wenig persönliche Kommentare 6. schlecht vorbereite Frage 3.1 (Ausschnitt 3: Interview mit Markus Frick)Sprache/
Ausdrucksformen/ Sprechgeschwindigkeit/ Stimme
bei Stefan Raab Ergebnis: 1. schnell/ hektisch (22) 2. Äh/ ja/ also/ ja aber (17) 3. Umgangssprache (5) 4. schrille Stimme/ unruhig (5) 5. undeutlich (4) 6. laut (um sich durchzusetzen) (3) 7. Satzbrüche (3) 8. Wortwiederholung (2) Frage 3.2Sprache/ Ausdrucksformen/ Sprechgeschwindigkeit/ Stimme bei Markus Frick Ergebnis: 1. redet schnell (8) 2. Äh (aber angenehm, da selten) (5) 3. angenehme, ruhige Stimme (5) 4. strukturiert, deutlich (5) 5. Dialekt (3) 6. laut (2) 7. überdreht (hebt die Stimme) (1) 8. überlegen (1) 9. monoton (1) Frage 3.3Gestik/ Position der Hände bei Stefan Raab Ergebnis: 1. Hände stützen sich ab (Bein/ Tisch) und/ oder halten sich an etwas fest (7) 2. passende Gestik, hinweisend, unterstützende Körpersprache (7) 3. offene Arme/ Hände (6) 4. wildes herumfuchteln, ständige Bewegung (5) 5. wenig Gestik, ruhig (5) 6. ist ruhig beim Zuhören (1) 7. rechte Hand weist oft auf Frick (1) Frage 3.4Gestik/ Position der Hände bei Markus Frick Ergebnis: 1. Hände sind gefaltet, nahe am Körper, ruhig, wenig Gestik (11) 2. Hände arbeiten mit/ Betonung/ Unterstützung (6) 3. Hände halten das Buch (2) 4. stützt sich auf den Knien ab (1) 5. wird zunehmend aggressiver (1) 6. abwehrende Haltung (1) 7. Bewegung einzelner Finger (1) Frage 3.5 Verhalten der beiden im Dialog. Auffälligkeiten? Ergebnis: 1. Raab fällt Frick oft ins Wort 2. zieht es ins Lustige 3. gegenseitiges Unterbrechen 4. beiderseitiges lauter werden 5. Raab wirkt überheblich 6. Raab hört nicht zu, wirkt desinteressiert 7. Raab antwortet nur in Stichworten |