Protokoll von
Thomas Höger
Abfolge:
1. Vortrag von Dr. Kerstin Schreiber
2. Pause mit gleichzeitigem Austausch der Seminarteilnehmer untereinander
3. Bildung von Gruppen á 2-3 Teilnehmer mit der Aufgabenstellung Fragen an den Dozenten zu formulieren
4. Anpinnen der Fragen an die Pinwand
5. Beantwortung der Fragen durch den Dozenten
6. Ende des Seminars mit Verabschiedung der Teilnehmer und Ausblick auf das kommende Seminar
Inhalt:
Der Vortrag der Referentin gliedert sich im Wesentlichen in drei Punkte:
I. Gewinnmaximierung als Führungsprinzip
II.
Grundlagen der Theorie von Adam Smith
1. Zur Person
2. Das Adam Smith Problem
3. Sozialpsychologische Annahme über die Natur des Menschen
4. Theorie der ethischen Gefühle
III. Vom „unparteiischen Beobachter“ zur verantwortlichen Führungskraft
I.: Zunächst wurden von der Dozentin die Hauptthesen von Adam Smith zusammengefasst:
·
Generell blüht die Wirtschaft am meisten, wenn jeder
Mensch in der Volkswirtschaft sein Eigenwohl fördert
- Eingang in die Nationalökonomie/Betriebswirtschaft fand diese Idee auf 2
Arten:
1. homo oeconomicus à
Gewinnstrebender Egoist
2. Prinzip der Gewinnmaximierung im
Unternehmen
(All)Gemeinwohl
à rein sachorientiert
à keine moralischen Grenzen
II.1.: Nach dieser Einführung in die wichtigsten Inhalte der Theorie, ging die Dozentin zu den
Wichtigsten Lebensdaten Adam Smiths über.
II.2.:
II.3.: sozialpsychologische Annahmen
·
Hauptgegenstand
seiner empirischen Beobachtung ist
der Mensch
1. Warum strebt der Mensch nach Wohlstand?
2. Wie wirkt sich das Verhalten des Einzelnen im Zusammenleben aus?
·
Drei Haupttriebfedern, die naturgegeben und damit zeitlos
gültig sind:
1. Jeder Mensch hat eine angeborene Neigung zum Tausch
-
Tausch als Grundgesetz für jegliche wirtschaftliche Tätigkeit
2. Jeder Mensch sucht seine eigene Existenz zu sichern
-
Neigung zum Tausch beruht auf Selbstinteresse
-
Allerdings Abgrenzung von Mandeville und Hobbes. Smith lehnt den
vollkommen selbstlosen Mensch als Ideal ab.
3. streben nach gesellschaftlicher Akzeptanz und Anerkennung
-
unterliegt ganz „natürlichen“ Grenzen (Gesetz, moralische Werte).
-
Ethik sorgt dafür, dass er anderen
nicht schadet
Smith versteht Ethik
als Theorie menschlichen Urteilens. Hierfür
sind die Grundvoraussetzungen :
· Jeder Mensch nimmt in der
Gemeinschaft von anderen Gefühle war!
· Der Mensch ist in der Lage
sich in andere hineinzuversetzen
-
Der
Mensch nimmt als „unparteiischer
Beobachter“ am Handeln anderer teil.
- sind meine Gefühle „angemessen“?
- ist die Handlung des Anderen nachvollziehbar oder
nicht?
- ist sie es, dann hege ich Sympathie
· Derjenige handelt ethisch, der bemüht ist seine Handlungen mit den Augen des „unparteiischen Beobachters“ zu sehen, zu beurteilen und dementsprechend zu handeln
· Es sind die ethischen Gefühle, die das Selbstinteresse disziplinieren
· Zur Sicherstellung des Handeln nach ethischen Gefühlen hat die Natur zwei verschiedene Instanzen eingerichtet
1. Instanz des Äußeren Menschen
2. Instanz des Inneren Menschen
III.
Emotionalität Rationalität
Monologisch Dialogisch
Dialogisch:
Gemeinsame Verkündigung aller
Beteiligten ihrer eigenen
Situationsdefinition
Rational: Prüfen der Richtigkeit mit Hilfe guter Gründe
Ideen der Unparteilichkeit: Wenn alle Parteien Entscheidungen nachvollziehen können
· „unparteiischer Beobachter“ als Führungskonzept
- Führungskraft soll versuchen, das eigene Interesse durch den „unparteiischen Beobachter“ in Zaum zu halten.
- Führungskraft muss sich in die Mitarbeiter versetzen
- Dialog mit Mitarbeiter
- Sichtweisen mit Gründen belegen
- Führungskraft muss „mutig“ sein
Smith besaß folgendes Menschenbild:
· Liberale Grundhaltung = Mitarbeiter arbeiten autark
· Menschenbild Arbeiter = Mensch ist fleißig à Aufstiegssystem,
Leistungsanreize
· Menschenbild Führungskraft = negatives Bild (fett, gewinnsüchtig)
· Mündiger Mensch = Weiterentwicklung / viel Bildung
Am Ende des Vortrages stellte die Referentin heraus, dass ein „Führen nach Adam Smith“ nicht ein sozialverträgliches Führen ablehnt, sondern ganz im Gegenteil, dass der Mitarbeiter seinen eigenen Wert kennen muss um effizient zu arbeiten!
Nach diesem Vortrag wurde erst einmal eine Pause gemacht, in der sich die Kursteilnehmer Fragen an die Referentin ausdachten. Anschließend wurden diese Fragen beantwortet und lebhaft diskutiert.