Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Sommersemester 2006

Christine Saygin

Benderstr. 116

40625 Düsseldorf

Protokoll "Sprechkontakte" vom 27.04.06

Thema: "Zukunftskompetenz - junge Macher und alte Weise. Demographischer Wandel"

Referent: Herr Theodor Verhoeven, Mitarbeiter beim Landeswirtschaftsministerium

Zu Beginn der Sitzung schlug Herr Verhoeven vor, den Titel umzudrehen und zu sagen "Junge Weise und alte Macher". Denn die Lernmotivation bei älteren Menschen unterliegt noch immer einem Klischeedenken (ältere Menschen lernen langsamer, etc.)

Laut einer Statistik wird in den nächsten Jahren jeder 4. über 60 Jahre alt werden. Da darin große Herausforderungen und Chancen liegen, ist es der Regierung ein Anliegen, lebens- und berufsbegleitendes Lernen zu fördern.

Bis 2050 erwartet man bis zu 1/3 weniger Bürger, die dann alle älter werden.

Diese Entwicklung fordert ein Umdenken der Wirtschaft, aber auch der Mitarbeiter, mehr Arbeitskräfte ab 50 Jahren einzustellen. Für die Zukunft könnten so rund 1.000.000 mehr Beschäftigte dieser Altersgruppe eingestellt werden.

Das setzt allerdings voraus, dass die Arbeitsbedingungen dem angepasst und altersgerechte Arbeitsbedingungen entwickelt werden müssen.

Ebenso wird von den Mitarbeitern ein kontinuierlicher Qualitäts- und Kompetenz erwartet. So sollte es auch im Interesse der Arbeitgeber sein, ältere Mitarbeiter zu motivieren, eigene Erfahrungen einzubringen.

Da bisher viel zu wenige Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt werden, geht die Tendenz immer mehr dahin, selbstorganisiertes Lernen mit traditionellen Angeboten zu verknüpfen.

Informelle Lernorte werden in Zukunft zunehmen.

Initiativen sollen diese aktuellen Lebens- und Arbeitsumstände fördern.

Hierzu stellt die Landesregierung den sog. Bildungsscheck aus. Das Land beteiligt sich mit diesem Bildungsscheck mit 50% an Weiterbildungsmaßnahmen, maximal 750 €. Dieses Projekt läuft seit gut zwei Monaten und es liegen bereits rund 10.000 Nachfragen vor. Das Angebot richtet sich hauptsächlich an Arbeitnehmer, die seit mehr als zwei Jahren keine Weiterbildung mehr besucht haben. Es kann von Firmen als auch von Einzelpersonen genutzt werden. Bis 2007 plant die Landesregierung, 20.000.000 € in dieses Projekt zu investieren.

Aus der Anschließenden Diskussion möchte ich hier besonders die Frage herausstellen:

Gibt es Altershinweise bei der Nutzung des Bildungsschecks?

Da es bisher nur Stichprobenerhebungen gibt, liegt noch zu wenig Datenmaterial vor, um darüber eine genaue Auskunft geben zu können.

Auf die Frage nach anderen NRW-Projekten, verwies der Referent auf folgende Internetadressen:

http://www.lfq.nrw.de

http://www.bildungsscheck.nrw.de

http://www.weiterbildunginnrw.de