Herzlich willkommen in der

Erich-Drach-Schule

Unser Motto für den diesjährigen Tag der offenen Tür sind die verschiedenen, im Schulalltag vorwiegend benutzten Gesprächsmodelle. Der Besucher erhält hierbei die Gelegenheit, sich selbst das erwünschte Wissen aus unserem großen Angebot herauszusuchen und seinen persönlichen Wünschen gemäß zu gestalten und anzueignen.

Damit das Angebot möglichst aufmerksam betrachtet wird, schließt jeder Rundgang durch ein Gesprächsmodell mit einigen kleinen, sehr leichten Fragen, die ein interessierter Besucher sicherlich gerne beantworten wird. Daran kann er am Ende auch selbst entscheiden, ob er den bisherigen Rundgang vielleicht bei Gelegenheit wiederholen sollte, oder sich mit seinen bisher gewonnen Erkenntnissen zufrieden gibt und sich lieber weiteren Themenbereichen zuwendet.

Die allgemeine Zielsetzung dieses Angebots liegt dabei in der Gesprächsfähigkeit, denn:

Die Gesprächsfähigkeit der Lehrperson ist eine entscheidende Voraussetzung für die Unterrichtsbefähigung. Deshalb sollten zukünftige Lehrer/innen möglichst frühzeitig im Studium sich persönlich qualifizieren: Je eher sie beginnen, die verschiedensten Formen von Gesprächsprozessen bewusst zu steuern und in ihrer Wirkung zu reflektieren, desto besser sind sie auf ihre spätere Unterrichtstätigkeit vorbereitet. Nicht nur der Lehrberuf ist ein Sprechberuf, sondern auch in anderen Bereichen werden ständig Gespräche geführt: Man muss Ideen präsentieren, seine Vorstellungen begründen, Probleme strukturieren, Sachverhalte klären, recherchieren, andere überzeugen, Entscheidungen begründen, verhandeln, mit Konflikten angemessen umgehen usw. Die Sprech- und Gesprächskompetenz gehört zur Sozialkompetenz und ist eine wichtige Schlüsselqualifikation für die unterschiedlichsten Tätigkeiten.

Dabei geht es immer im weitesten Sinne um die Befähigung zur Kooperation, das ist in der fachdidaktischen Diskussion unumstritten, auch oder gerade weil die rhetorische Praxis in der Gesellschaft oft eine andere Struktur aufweist. Angefangen vom rhetorischen Verhalten unserer gewählten Vertreter/innen in der Politik bis hin zu Diskussionssendungen und Talk-Shows wird breitenwirksam eine eher machtorientierte, auf Durchsetzung (auch auf Kosten Anderer) angelegte Rhetorik propagiert. Als deutliches Indiz dieses langfristig nicht-effektiven rhetorischen Handelns müssen die von den Politiker/innen beklagten Vertrauensverluste und Einbussen an Glaubwürdigkeit betrachtet werden. Aber auch Korruption und zunehmende Gewalt sind Zeichen mangelnder Bereitschaft und Befähigung zum Miteinandersprechen und zur Auseinandersetzung im Gespräch.

Grundlage und Ausarbeitung des heutigen Tages der offenen Tür ist die Veranstaltung „Lehrer-Schüler-Interaktion" von Dr. Marita Pabst-Weinschenk, in der im Sommersemester 1999 verschiedene Modelle der Gesprächsführung erprobt, mit Video aufgezeichnet und ausgewertet wurden.