Lehrerin
„Der Kontrollierte Dialog ist besonders geeignet zur Vermeidung von Missverständnissen und guten Kontakt beziehungsweise gutes Verstehen des Gesprächspartner. Doch dazu werden wir nun ein ausführliches Referat hören! Bitte!"

Sprecher„Also, zuerst möchte ich Euch etwas über die Einsatzmöglichkeiten und die Vorteile dieser Art der Gesprächsführung erzählen, bevor ich zu der genauen Funktionsweise komme.
Den Kontrollierte Dialog kann man in der Kommunikation immer dann einsetzen, wenn die Gefahr besteht, dass sich Gesprächspartner nicht richtig verstehen. Er hilft bei sprachlichen, aber auch bei sachlichen oder persönlichen Missverständnissen.
Diese Dialog-Form ist also nicht ständig zu gebrauchen. Denn erstens kostet er Zeit und behindert den Gesprächsfluss und zweitens fühlt sich ein Gesprächspartner nicht mehr ernst genommen, wenn Banalitäten wiederholt werden, die leicht verständlich sind.
Zu den Vorteilen dieser Gesprächsform gehört vor allem, dass man seinem Gesprächspartner zu verstehen gibt, dass man ihm zuhört. Die Gesprächsbeziehung wird dadurch hergestellt und besonders deutlich gestärkt. Ausserdem sichert man auf diese Art das Gespräch vor Missverständnissen beziehungsweise baut sie ab, denn: Dadurch, dass der Sprecher den Gesprächsbeitrag des Partners wiederholt, versteht er besser, was dieser gemeint hat. Und so kann er besser darauf eingehen und zielgerichteter argumentieren. Des weiteren gewinnt man durch diese Wiederholung etwas Zeit, seine eigene nächste Äußerung zu planen. So geht also auch der inhaltliche Faden des Gesprächs nicht so leicht verloren.
Funktionieren tut der Kontrollierte Dialog folgendermaßen: Man wiederholt jeweils den Gesprächsbeitrag des Vorredners, bevor man die eigenen Gedanken äußert. Wiederholen oder auch ‘Paraphrasieren’ bedeutet, dass der gedankliche Sinn dessen, was der Vorredner gesagt hat, in eigene Worte gefasst wird. Es reicht nicht, wenn einfach 'nachgeplappert' wird.
Wenn die Wiederholung aus Sicht des Vorredners sinngemäß korrekt ist, bestätigt er das kurz sprachlich (z.B. ja) oder non-verbal (z.B. Kopfnicken). Erst dann schließt man seinen eigenen Gesprächsbeitrag an.

Lehrerin„Danke schön! Das war wirklich sehr gut und interessant. Ihr habt also gehört: Beim Kontrollierten Dialog entsteht ein zeitverzögertes Gespräch, in dem der Ablauf jeweils durch die zusammenfassenden Wiederholungen unterbrochen wird. Man zeigt sich damit gegenseitig das, was man verstanden hat. Dieses verstehende Wiederholen und Zusammenfassen soll zu Übungszwecken während des gesamten Gesprächs durchgeführt werden.
Dass man im Alltag nicht immer so kontrolliert diskutieren kann, versteht sich von selbst. Es ist eine Übung. Man sollte aber in der Lage sein, jederzeit einen Gesprächsablauf so kontrollieren zu können.
Und genau deshalb habe ich jetzt eine kleine Aufgabe für Euch: Wählt Euch zu zweit ein Thema, bei dem ihr möglichst nicht einer Meinung seid. Versucht, es kontrolliert zu diskutieren. Bevor ihr dem anderen antworten, fasst ihr immer erst mit eigenen Worten kurz zusammen, was er gesagt hat. Wenn eine dritte Person die Übung beobachtet, kann sie Euch zurückmelden, wie gut ihr zusammengefasst haben.