Also...
Ich möchte Euch heute etwas über das Gesprächsideal der Ausgeglichenheit
erzählen:
Wie ihr bestimmt wisst, bringen einzelne Steuerungsmittel die Beziehung zwischen
den Gesprächsteilnehmern aus dem Gleichgewicht. Für einen kurzen Moment ist
das oft nicht schlimm, wenn sich die Waage wieder einpendelt. Werden aber
einzelne Steuerungsmittel gehäuft eingesetzt, gerät die Beziehung aus dem
Gleichgewicht, und das Gespräch kippt um. Dann geht es mehr um
Beziehungsrangeleien und Machtkämpfe, nicht mehr vorrangig um die Sache. Unter
dem Vorwand sachlicher Auseinandersetzung werden oft persönliche
Beziehungskriege geführt.
Beim Miteinandersprechen spielt nicht nur das, was gesagt wird, eine Rolle.
Ständig wird der Sinn von Äußerungen durch die Art und Weise, wie miteinander
geredet wird, kommentiert. Dazu gibt es sogar ein ziemlich treffendes
Sprichwort, was eigentlich jeder kennt: „Der Ton macht die Musik!"
und genau er erzeugt auch die Wechselwirkungen: „Wie man in den Wald ruft,
so schallt es zurück." Eine einfache Feststellung wie „Es
zieht." kann schnell zu einem Vorwurf, einer Drohung oder einer lieben
Bitte werden.
Wie Körpersprache,
Sprechausdruck
und sprachliche Äußerungen zusammenwirken und dass sie immer Repräsentationen
der gedanklichen Vorbereitung (inhaltliche Durchdringung, Emotion,
Einwirkungswillen) und persönlicher Einstellungen sind, kennt ihr ja von der Rede-Pyramide
(vgl. Lexikon-Eintrag).
Tja, ... Das war’s.